Rezension der PAMS 39/2016

Dass man beim Postillon seine Leser noch nie so richtig gemocht hat, war bekannt. Doch scheinbar ist in der seit 1845 erscheinenden Zeitung in der aktuellen Ausgabe eine Krankheit namens Misanthropie ausgebrochen. 

 

Wie sonst ist folgender Sachverhalt zu erklären: 

Wir haben die Schritte auf dem Dach gehört, liebe Redaktion aus Fürth. Leider waren wir einen Schritt zu spät und so rutschte die PAMS (Presselügen am Sonntag, Anm. d. Red.) ungestraft durch unseren Kamin. Da kommt sie nach dem Lesen sowieso hin und es passte auch zum Goodie der Woche. Doch dazu später mehr. 

 

Auf jeden Fall scheint man beim Postillon nun vollends durchzudrehen. Dass dieser seine Leser flächendeckend beleidigt, haben wir in der letzten Rezension bereits skizziert. Nun meint man aber, in Deutschlands größter satirischer "Sonntagszeitung" noch einen Schritt weiter gehen zu müssen:  

Schön, wie man hier unter Generalverdacht gestellt wird. Gut, dass beim Postillon nur boshafte Exemplare dieser Spezies arbeiten, war uns bekannt. Das soll wohl von der Tatsache ablenken, dass Deutschland seit 2005 von einer chemtrailspuckenden Reptiloidin regiert wird, die die Lügenpresse bis heute als "Bundeskanzlerin" bezeichnet. Auch die zahlreichen Entführungen durch Aliens - die ja wohl auch zu den Straftaten zählen - sind dem Postillon keine Zeile wert. Und wenn man schon über Tiere des Heiligenschein aufhängt, wäre man in Fürth auch bereit, dies mit krankheitsverbreitenden Stechmücken zu tun? 

 

Nein, stattdessen ergötzt man sich hier an lächerlichen Verschwörungstheorien und denunziert gleich eine ganze Rasse. Ekelhaft. 

 

War die Titelgeschichte schon ein echter Lacher, zeigt die PAMS ihre völlige Ahnungslosigkeit im folgenden Artikel...

Statt echte Tipps abzuliefern, wie man echte Konfrontationen mit echten Piraten auflöst, will man dem Leser mit diesem Spaßartikelchen wohl suggerieren, dass das Spiel Monkey Island als bestes Adventure aller Zeiten gilt. Dabei weiß jeder halbwegs gut informierte Gamer, dass dieser Titel Day of the Tentacle gehört! Unfassbar, diese journalistische Inkompetenz. 

 

Den Rest der PAMS schenken wir uns, wer den Film Fight Club nicht verstanden hat und stattdessen auch noch Brad Pitt billig denunziert, ist bei uns eh unten durch. Immerhin ist das Goodie der Woche ungemein praktisch: So mussten wir die PAMS im Redaktionskamin nicht selbst anzünden. 

 

Man kann nur mutmaßen, warum der Postillon eine PAMS herausbringt, in der der ganze Erdball beleidigt wird und man minderwertige Tipps im Umgang mit Piraten erhält. 

 

Was wird in der PAMS 40/2016 als nächstes behauptet? Dass man herausgefunden hat, wo in Maniac Mansion das Benzin für die Kettensäge versteckt ist? 

 

Eine Beschwerde beim Pressrat und bei LucasArts wurde eingereicht. 

SG, Foto Menschen: Rawpixel.com Shutterstock

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Kommentare: 2
  • #1

    riepichiep (Samstag, 01 Oktober 2016 15:16)

    Danke für eure umfassende Recherche.

  • #2

    Dai Kieckmann (Samstag, 01 Oktober 2016 17:21)

    Du PC-Agitator, noch einmal so was und ich verpass dir eine kreuzweise Korrelation!
    Oder jag dich ins Menschenfreigehege.......