Eklat: Korrekt recherchierte Nachricht versehentlich im Postillon veröffentlicht

Fürth (ppa) - Helle Aufregung in Fürth: Die Redaktion des Postillon ist peinlicherweise einer Meldung eines freien Mitarbeiters aufgesessen, die sich im Nachhinein als vollkommen richtig herausstellte. Man sei sich nicht darüber im Klaren gewesen, dass die Story, die am 5. August 2019 im Postillon zu lesen war, tatsächlich der Wahrheit entsprach, versicherte Der Postillon, der sich nun in Schadensbegrenzung übt.

 

"Der Redakteur hat uns eine Geschichte zur BILD aufgetischt, die von vorne bis hinten sauber recherchiert und auf hohem sprachlichen Niveau formuliert war, so ein Sprecher des Satiremagazins zerknirscht. "Zu allem Überfluss war der Beitrag auch noch politisch neutral gehalten und es kam nicht einziges mal Timmy (9), der Flughafen BER oder köstliche Gulaschgerichte darin vor."

 

Stattdessen habe der unerfahrene Nachwuchsredakteur alle Fakten überprüft, eine zweite Quelle ausfindig gemacht (Anm. d. Red.: noch eine BILD) und sogar ein fünfminütiges Telefonat mit Julian Reichelt geführt. Kein Wunder, dass der Chefredakteur des Postillon in einer außerplanmäßigen Redaktionssitzung vor Wut schäumte.

So erschüttert blickte der Chefredakteur drein, als er den korrekten Artikel entdeckte.
So erschüttert blickte der Chefredakteur drein, als er den korrekten Artikel entdeckte.

"Die Unseriösität meiner Seite steht auf dem Spiel!", soll er einem Insider zufolge gebrüllt haben. Er habe außerdem gefordert, dass man sich auf die Unehrlichkeit der eigenen Redakteure doch "verdammt noch mal" verlassen können müsse.

 

Auch die Fans und Follower reagierten irritiert auf die korrekte Meldung, wie zahlreiche Reaktionen auf dem Facebook-Account des Postillon belegen:

Der Postillon kündigte an, die Zusammenarbeit mit dem in Ungnade gefallenen Redakteur nicht fortzusetzen. Außerdem wurde allen Fürther Reportern mit einer Klage wegen betriebsschädigenden Verhaltens gedroht, falls "so etwas noch einmal durchrutschen sollte".

 

Den Artikel des Neulings habe man unverzüglich in den kostenpflichtigen "Minus"-Bereich des Postillon verfrachtet, damit ihn in Zukunft auch nur Leute zu sehen bekommen, die dämlich genug sind, dafür auch noch Geld zu bezahlen.

SG, Fotos [M]: Shutterstock

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