Rezension der PAMS 34/2018

Dass der Postillon nicht gerade der gehaltvollste Gesprächspartner ist, war bekannt. Doch dass man in der seit 1845 erscheinenden Zeitung wildgewordene Hutbürger nicht adäquat interviewt bekommt, gehört eigentlich zur Anzeige gebracht. 

 

Wie sonst ist folgender Sachverhalt zu erklären: 

Wir sind uns übrigens nicht sicher: Hatte der Postbote, der uns regelmäßig mit der PamS (Presselügen am Sonntag, Anm. d. Red.) "versorgt", etwa einen schusssicheren Anglerhut in Deutschlandfarben auf? 

 

Wie auch immer. Beim Durchblättern der PamS auf der Redaktionstoilette stand für uns fest: In Fürth kann man alles außer Journalismus und Fußballspielen (Heja BVB!). Anders lässt sich die Titelgeschichte Interview mit Maik G. "Hören Sie auf, mich zu interviewen! Das ist eine Straftat!" auch nicht rechtfertigen:

Das soll es also sein? Das "große" (haha) "Interview" (hahahahaha) mit Hutbürger und LKA-Ikone Maik G.? Der eh schon gebeutelte Leser der Fakenews-Fürther ist nach dieser journalistischen Enttäuschung zwar nicht um eine Erkenntnis reicher, dafür aber um wichtige Lebensminuten ärmer geworden. 

 

Weiß man in Fürth nicht, was ein gutes Interview ausmacht? Dass da wichtige Fragen reingehören, z.B. die, ob Maik G. den Polizisten erzählt hat, dass er beim LKA arbeitet und sie deswegen das Frontal 21 Team satte 45 Minuten lang überprüft hat? 

 

Ein schlechter Scherz soll wohl auch der Artikel auf Seite 71 sein: Im Test: Die 10 besten Rammböcke, die Ihnen den Schlüsseldienst ersparen

Artikel wie diese sind für uns besonders leicht zu entlarven. Als ob es irgendwo in Deutschland einen Schlüsseldienst gäbe, der einem für weniger als 6.999 Euro die Tür aufstemmt.

 

Man kann nur mutmaßen, was den Postillon dazu veranlasst, seine Leserinnen und Leser derart auf die Hörner zu nehmen. Der pinke Frosch als Gimmick hat dieses Schundwerk übrigens schon hüpfend verlassen, bevor uns dieses gedruckte Lügenerzeugnis erreichte. 

 

Was wird man in der nächsten PamS behaupten? Dass man Joghurt von rechtsdrehenden Plattentellern nicht essen darf? 

 

Eine Beschwerde beim Presserat und der Polizei Sachsen wurde eingereicht. 

SG, Fotos: Shutterstock

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