Rezension der PAMS 48/2016

Dass der Postillon in den letzten Wochen sein Niveau ordentlich runtergeschraubt hat, dürfte bekannt sein. Doch so langsam vermuten wir, dass man in der seit 1845 erscheinenden Zeitung den Verstand völlig verloren haben muss. 

 

Wie sonst ist folgender Sachverhalt zu erklären: 

Erst haben wir uns wirklich (!) gefreut, als die PAMS (Presselügen am Sonntag, Anm. d. Red.) diesen Sonntag zusammen mit einer Packung Prinzenrolle in unserem Briefkasten steckte. Gut, wir waren natürlich skeptisch und haben als erstes auf das Haltbarkeitsdatum geschaut. Damit passte eigentlich alles.

 

Als wir dann aber auf Seite 77 angekommen waren, wussten wir Bescheid. Und haben uns gefragt, ob der Postillon noch ganz bei Trost ist, einen Artikel mit dem Namen

48 einfache Wege, um beim Kekswichsen zu schummeln zu veröffentlichen... 

Dass der Postillon uns nicht wirklich etwas über Keks-Onanie erzählen wollte, war eigentlich vorher klar, schließlich befand sich kein FSK-18 Aufkleber auf dem Heft! Dass man aber für einen derartig affigen Clickbait-Artikel seinen Praktikanten vorschickt, statt wenigstens zu dem Schund zu stehen, den man da veröffentlich, ist und bleibt ein Armutszeugnis. 

 

Dagegen könnte man meinen, dass der Ratgeber: So trainieren Sie den HSV richtig auf Seite 16 durchaus vom Praktikanten (oder auch Timmy (9)) verfasst worden sein könnte...

 

Ja, höhöhö. Selten so gelacht. Das ist wirklich Humor auf Erstklässler-Niveau (aber nicht Gymnasium). Auch der Rest der "Zeitung" ist das Papier mal wieder nicht wert, auf dem sie gedruckt wurde. Zwei Wochen hintereinander was politisches als Aufmacher: In Fürth will man wohl zum Steigbügelhalter der SPD mutieren. Kann man den Postillon etwa für 3.000 - 7.000 Euro mieten, damit er so lahme Titelgeschichten raushaut? 

 

Und dass Ihr, liebe Postillon-Redaktion Barack Obama an der Strippe hattet, könnt Ihr ja gerne Donald Trump erzählen...wenn Ihr ihn erreicht. Wir glauben es nicht. 

 

Immerhin: Mit den 17 KW Strom im Heft konnten wir unseren Redaktionspavian ganze 0,93 Sekunden lang quälen. Er ist jetzt ein bisschen sauer auf Euch. 

 

Man kann nur mutmaßen, warum der Postillon eine PAMS herausbringt, die über das Besiegen äußerer Schweinehunde schreibt, den inneren Schweinehund aber nicht mal so weit unter Kontrolle hat, als das man Artikel über das "Kekswichsen" ankündigt, die nur dem Abverkauf dieses Schundblattes dienen. 

 

Was wird in der PAMS 49/2016 als nächstes behauptet? Dass Carmen Sutra ein Buch mit Sex-Stellungen geschrieben hat?  

 

Eine Beschwerde beim Presserat und beim Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie wurde eingereicht. 

SG, Foto von der Frau mit dem schmackhaften Keks: Antonio Guillem, Foto von der Zweitligastadt aus dem hohen Norden: shuttermee, beide Shutterstock

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