Von wegen, die Benzinpreise sind im Minus!

Dass man es mit der Wahrheit beim Postillon noch nie so genau genommen hat, war bekannt. Doch scheinbar hat man in der seit 1845 erscheinenden Zeitung zu viele Dieseldämpfe eingeatmet. 

 

Wie sonst ist folgender Artikel zu erklären: 

Dort behauptete der Postillon ernsthaft, dass über Nacht der Ölpreis ins Minus gesunken wäre und man für das Tanken an der Zapfsäule nichts bezahlen müsse, sondern im Gegenteil noch Waren aus der Tankstelle mitbekäme. 

Schön wäre es gewesen, doch weit und breit kein Minuszeichen zu sehen.
Schön wäre es gewesen, doch weit und breit kein Minuszeichen zu sehen.

 

Die Nachricht verbreitete sich blitzschnell via Facebook, Twitter & Co, Tausende Autofahrer machten sich auf den Weg. 

Diese schäumten vor Wut, als sie bei ARAL und SHELL dieselben Preise zahlen mussten wie immer. 

Hans-Werner Jaeger aus Frankfurt poltert: 

"Meine Frau hat mich losgeschickt, um den SUV vollzutanken. Von den 40 Euro, die mir beim vom Postillon vermeldeten Spritpreis hätten ausgezahlt werden müssen, wollte ich Kohle fürs Wintergrillen und ein Fässchen Bier mitbringen. Jetzt kann ich alle meine Freunde wieder ausladen!" 

 

Dass er bei der Falschmeldung vom Postillon Payback-Punkte sogar hätte bezahlen müssen, wäre ihm egal gewesen. 

"Die sind doch eh kaum was wert!" 

 

Ein Anruf bei der internationalen Ölbörse New York Mercantile Exchange (NYMEX) brachte dann schnell Gewissheit. 

 

"Das ist eine Falschmeldung! Ja, die Preise fallen im Moment zusehends. Aber dass man für Benzin nichts bezahlen muss und stattdessen sogar was rauskriegt, davon kann gar keine Rede sein. Was haben Sie denn da für eine Presse in Deutschland?", so Makler Sam Whinesforth. 

Der Bildbeweis: Der Ölpreis zwar weiter fallend, aber deutlich ÜBER Null!

Währenddessen bricht in dem kleinen Häuschen der Tankstelle Panik aus. Viele Kunden scheinen trotz des rekordverdächtig niedrigen Preises von +1,18 Euro je Liter SUPER durchzudrehen. 

"Einige schrien Wir wollen unser Geld! Ein Kioskbesitzer hat den ganzen Tag seinen Tank leergefahren und wollte danach seinen Schokoriegelbestand bei uns auffüllen. Der ist ausgerastet, als ich ihm gesagt habe, dass er alles bezahlen müsse", so Tankwart Markus Rabe von der ARAL in Frankfurt Dornbusch, wo besonders viele Autofahrer auf die Meldung hereingefallen sind. 

Die Schäden für unsere Umwelt: unabsehbar.
Die Schäden für unsere Umwelt: unabsehbar.

Einer schnellen Schätzung des Bundesumweltamtes nach hat die Falschmeldung des Postillon auch ökologische Folgen. 

"In Deutschland waren Millionen Autofahrer unterwegs zu den Tankstellen. Es haben sich kilometerlange Staus gebildet. Die dabei in die Atmosphäre abgegebenen Schadstoffe werden auf lange Sicht den Klimakollaps auslösen und zwar nicht mehr - wie von uns berechnet am 27.5.2047 nach der Mittagspause - sondern nun davor! Absolut unverantwortlicher Journalismus ist das. Die Bundesregierung sollte überlegen, ob man die Natur mit einem autofreien Sonntag wieder ins Gleichgewicht bekommt", so ein Sprecher des Amtes. 

 

Man kann nur mutmaßen, was den Postillon dazu treibt, derartige Unwahrheiten in die Weltgeschichte hinauszuposaunen.

 

Was wird dort als nächstes behauptet?

Dass die Reifendruckprüfung Geld kostet? 

 

Eine Beschwerde beim Presserat wurde eingereicht. 

SG 

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