Von wegen Mann wirft Bumerang weg, weil er ihn nicht mehr braucht

Dass beim Postillon Artikel oft unvollständig sind, war bekannt. Doch dass man in der seit 1845 erscheindenden Zeitung in einem Beitrag 50 Prozent des Inhalts unterschlägt, finden wir 100-prozentig nicht in Ordnung.

 

Wie sonst ist folgender Artikel zu erklären?

Da behauptet der Holzspielzeugillon ernsthaft, dass ein Mann aus Trier seinen Bumerang weggeworfen habe, da er ihn nicht länger benötige. Mit aller Kraft schleuderte Marco Heyen das Spielgerät in Richtung eines nahen Waldstücks, wie sich dem Foto entnehmen lässt. Bei Redaktionsschluss habe der Mann sich umgedreht und eine Weile verharrt, während er über das vergeudete Geld nachdachte, das er für den Bumerang gezahlt hatte.

 

Zu dumm, dass den Leserinnen und Lesern an dieser Stelle die wirklich wichtigen Informationen vorenthalten werden, denn nur eine Sekunde nach Redaktionsschluss (Fürtherdeutsch für: "Wir haben für heute genug Leute angelogen und versaufen jetzt die Werbeeinnahmen") trifft der hölzerne Bogen Marco Heyen mit voller Wucht an der rechten Schläfe. Ein Jäger findet den bewusstlosen Mann wenig später auf dem freien Feld, er ruft den Rettungswagen und die Polizei. 

Marco Heyen, dem der schwer verletzte Kopf verbunden wird. Er kann sich nur lückenhaft erinnern.
Marco Heyen, dem der schwer verletzte Kopf verbunden wird. Er kann sich nur lückenhaft erinnern.

Die sofort eingerichtete Soko "Eigentor" beginnt unverzüglich, nach dem Täter zu fahnden, der Marco Heyen ins Krankenhaus beförderte.

"Das Opfer hat ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Im Grunde kann man hier von versuchtem Totschlag ausgehen. Wir durchkämmen das Waldgebiet großflächig, aber bisher fehlt vom Täter jede Spur", so der leitende Polizeibeamte.

 

Das perfide: Obwohl der Täter laut Aussage des Opfers den Bumerang nur Sekunden nach seinem Wurf zurückgeschleudert haben muss, sind auf der Tatwaffe lediglich die Fingerabdrücke von Marco Heyen zu finden. Die Soko "Eigentor" steht vor einem Rätsel.

Ob Marco Heyens Kopf sich je wieder erholt, ist unklar.
Ob Marco Heyens Kopf sich je wieder erholt, ist unklar.

Bei Redaktionsschluss von Postillleaks dauerten die Ermittlungen noch an. Sobald es hier Neuigkeiten gibt, werden wir unsere Leserinnen und Leser sofort auf den neuesten Stand bringen.

 

Man kann nur vermuten, warum der Postillon einen lediglich halb fertigen Artikel abliefert (wir denken schlicht: Faulheit). 

 

Was will man dort als nächstes behaupten? Dass es gefährich ist, mit brennenden Kettensägen zu jonglieren?

 

Eine Beschwerde beim Presserat und beim DVSI (Deutscher Verband der Spielwarenindustrie) wurde eingereicht.

SG, Foto oben: Postillon, Foto Mann: Shutterstock

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