Von wegen das Empire State Building ist stark übergewichtig

Dass beim Faktillon kein Mensch Ahnung von Maßeinheiten hat, war bekannt. Doch dass die Redaktion des seit 2016 erscheinenden Faktenportals des Postillon jetzt auch noch anfängt, unschuldige Gebäude zu fatshamen, finden wir ziemlich feist. 

 

Wie sonst ist folgendes Bild zu erklären:

Da behauptet der Fat-illon ernsthaft, dass das Empire State Building einen Body Mass Index (kurz BMI) von 2.548,89399 hat und somit "stark übergewichtig" wäre.

 

Hier wurde in der Recherche an so vielen Ecken und Enden geschlampt, dass wir gar nicht wussten, wo wir anfangen sollen. Zunächst hätte man mit einem simplen Klick auf den Wikipediaeintrag zum bekannten New Yorker Wolkenkratzer rausfinden können, dass das Empire State Building 370.000 Tonnen wiegt und 443 m bis zur Spitze hoch ist. In einen handelsüblichen BMI-Rechner eingegeben kommen wir bei Postillleaks lediglich auf einen BMI von 1.883,65872 (370.000.000 kg geteilt durch 443 m zum Quadrat). 

 

Rückwärts gerechnet müsste die faktillonsche Version des Gebäudes exakt 500.500 Tonnen wiegen. Eine Differenz von 130.500 Tonnen, was ein lustiger Zufall ist, denn: Das ist exakt das Gewicht aller Presselügen des Postillon, würde man sie auf Papier ausdrucken. 

 

Hinzu kommt die völlige Verharmlosung der Gesundheitsrisiken, die das Empire State Building mit so einem Gewicht eingeht, denn "stark übergewichtig" beginnt bereits ab einem Body Mass Index von etwa 35. Ein BMI von 1.883,65872 fällt somit in die Kategorie multi-morbid adipös!

Ein ordentlicher Gebäudearzt (auch Statiker genannt) würde dem Gebäude dringend raten, einige Etagen abzunehmen oder zumindest etwas Inneneinrichtung operativ entfernen zu lassen. Auch das ständige Rumstehen an ein und derselben Stelle hat wohl eher Nachteile für das Gewicht. 

 

Das alles hätte man beim Faktillon gewusst, wenn man sauber nachgeforscht hätte, aber Ernährung und Zahlen: Das können die halt nicht...

 

 

Nur halb so viel Zucker, wie was? Wie Anatrocken? 

 

Man kann nur mutmaßen, wieso der Faktillon einen solchen Unsinn verbreitet und würden uns wünschen, dass in Fürth auch mal etwas zunimmt. Der Wahrheitsgehalt der Tatsachenbildchen zum Beispiel. 

 

Was will man dort als nächstes behaupten? Dass das Empire State Building gar nicht so dick aussehen würde, wenn man es mit Längsstreifen bemalt und von schräg oben fotografiert? 

 

Je eine Beschwerde beim Presserat sowie beim Verband zur Bekämpfung von Skyline-Fatshaming wurde eingereicht.

SG

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Kommentare: 2
  • #1

    Jost Groth (Donnerstag, 13 Juli 2017 12:51)

    Hä???

  • #2

    Der Dings (Sonntag, 11 August 2019 02:01)

    Gut!!