Postillon-Mitarbeiter evakuiert, weil Chefredakteur von Postillleaks an Redaktionsgebäude vorbeiging

Fürth (ppa) - Zu chaotischen Szenen ist es heute im Gebäude des Postillon in Fürth gekommen. Dort wurde am Vormittag die gesamte Redaktion evakuiert. Zuvor hatte ein Journalist der Satirezeitung den Chefredakteur von Postillleaks entdeckt, der den Gehweg vor dem Gebäude entlang lief.

 

"Die Mitarbeiter haben für Postillon-Verhältnisse sehr besonnen reagiert", lobt ein Sprecher der Fürther Polizei. Sekunden nach der Sichtung des aufklärerischen Mannes begannen die ersten Mitarbeiter damit, kreischend auf und ab zu rennen, Artikelvorschläge in den Reisswolf zu stopfen und Timmy (9) im Keller einzusperren. Insgesamt gingen 438 Notrufe bei Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, ADAC und beim Katastrophenschutz ein.

Musste zur Beruhigung erstmal in eine Tüte Gulasch atmen: Mitarbeiter des Postillon
Musste zur Beruhigung erstmal in eine Tüte Gulasch atmen: Mitarbeiter des Postillon

Der Redaktion gelang es außerdem, innerhalb weniger Sekunden eine gewohnt seriös recherchierte Meldung mit dem Titel "HORROR-LEAKER VOR DEUTSCHLANDS LIEBLINGSZEITUNG GESICHTET! Plant er KANTINENGULASCH-VERNICHTUNG, TIMMY-BEFREIUNG und GEBÄUDE-SPRENGUNG?" abzusetzen.

 

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Postillleaks-Chef inzwischen in das Gebäude eingedrungen war, entschloss sich die Redaktion schließlich in Absprache mit den Behörden zur vollkommenen Evakuierung. 

 

"Es war schrecklich", berichtet der Chefredakteur des Postillon, während er mit einer dampfenden Schüssel Gulasch vor dem Redaktionsgebäude sitzt. Noch immer zittert er am ganzen Leib. "Das ist nicht mehr mein Fürth. Ich verfasse sofort einen Artikel mit dem Titel 'Postillleaks MUSS verboten werden!' Wo ist mein Diktiergerät?"

 

Inzwischen konnte die Polizei den Verursacher der Aufregung ausfindig machen. Da den Beamten nichts gegen den Dortmunder vorliegt, wurde er nach einer kurzen Befragung wieder laufen gelassen (Postillon.com: "RECHTSSTAAT KAPUTT! Warum darf SO EINER frei rumlaufen?"). Der 41-jährige erklärte außerdem, er werde es sich nicht nehmen lassen, demnächst täglich am Redaktionsgebäude vorbeizugehen, da er vermutet, dass sich dort seit mindestens 10 Jahren ein neunjähriger Junge gegen seinen Willen aufhalte.

SG, Foto oben [M]: Postillon, Foto unten: Shutterstock

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