Rezension der PAMS 46/2016

Dass der Postillon über die US-Wahl nicht ernsthaft berichten wird, war bekannt. Doch was man in der seit 1845 erscheinenden Zeitung seinen Lesern diesbezüglich zumutet, ist einfach nur armselig! 

 

Wie sonst ist folgender Sachverhalt zu erklären: 

Immerhin, diese Woche waren wir wenigstens neugierig, wie die PAMS (Presselügen am Sonntag, Anm. d. Red.) über den Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA berichten wird. So standen wir für den Agenten des Postillon Spalier, als er die Ausgabe in unseren Redaktionsbriefkasten schmuggelte. Hat ganz schön blöd geguckt. So wie wir, als wir das wöchentliche Machwerk begutachteten. Die Titelgeschichte ist mal wieder ein schlechter Witz: Soll die Nussschale auf dem Cover etwa ernsthaft die rund 350 Millionen Kubikkilometer atlantischer Ozean überstehen? 

 

Stattdessen widmeten wir uns dem Artikel auf Seite 91 Stiftung Warentest: So gut ist Deine Mutter im Bett...

Was für ein Clickbait-Artikel...

Da von der PAMS insgesamt nur drei (!) Ausgaben gedruckt werden, sind wir nicht sicher, wessen Mutter hier gemeint ist, wir tippen ja auf Daniela (29), die Mutter von Timmy (9). Die ist so dick, dass sie im Kino neben jedem sitzt. Da wird sie so wulstige Finger haben, dass schlechte Ergebnisse bei Candy-Crush und Co. natürlich vorprogrammiert sind. Aber muss man daraus wirklich einen ganzen Beitrag basteln? 

 

Wir mussten übrigens lange blättern, bis wir einen besprechungswürdigen Artikel zur US-Wahl gefunden haben... 

Netter Versuch, Postillon. Dass in Wirklichkeit alle auswanderungswilligen US-Bürger zentral registriert werden und statt eines Flugs im All eine Kette samt Kugel und einen Arbeitsplatz auf der Baustelle nahe Mexiko bekommen, war Euch als Thema offenbar zu heiß. Stattdessen erfindet man in Fürth lieber eine hanebüchene Astronauten-Schmonzette. 

 

Man kann nur mutmaßen, warum der Postillon eine PAMS herausbringt, die derart abwertend über Deine (ja genau: DEINE) Mutter berichtet und Trumphassern Hoffnung auf einen längeren

(acht Jahre?) Aufenthalt im All macht. 

 

Was wird in der PAMS 47/2016 als nächstes behauptet? Dass Deine Mutter Praktikantin im weißen Haus wird? Hahaha, die ist so dick, dass ihr Bauch nicht mal Platz unter der Kuppel hätte. 

 

Eine Beschwerde beim Presserat und bei der amerikanischen Auswanderungsbehörde wurde eingereicht. 

SG, Foto Deine Mutter: Sakk Mesterke; Foto Rakete: sergey nivens beide Shutterstock

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