Mann erzählt jedem, den er kennt, dass er noch nie einen Postillon-Artikel gelesen hat

Bonn (ppa) - Postiwas? Alexander Suhrbach aus Bonn zeigt uns stolz seinen Laptop, auf dem mehrere Internetseiten geöffnet sind. "Schauen Sie mal, hier ist spiegel.de und da hätten wir GMX, wo ich meine Emails checke. Und direkt daneben ist Youpor...oh, das wollte ich eigentlich zugemacht haben, na egal. Aber kein Postillon, Sie können gerne den Verlauf prüfen." Suhrbach zählt zu den bundesweit 157 Menschen, die noch nie die Internetseite www.der-postillon.com besucht haben.

 

"Jaja, ich weiß, die haben 2,8 Millionen Fans bei Facebook, 800.000 Follower bei Twitter, 525.000 Abonnenten bei Instagram und mittlerweile sogar über 2.200 Follower bei diesem Bastelnetzwerk Pinterest. Aber ganz ehrlich: Ich konnte mit dieser Seite noch nie was anfangen." Verzückt von dieser Anti-Haltung fragen wir ihn, warum genau das so ist.

 

"Ich hab mal vor ein paar Jahren bei einem Kumpel in ein oder zwei Artikel halb reingelesen. Irgendwas mit dem Kölner Dom, der angeblich um 360 Grad gedreht wurde und dann noch was mit Freibädern, die im Winter geöffnet haben. Ganz ehrlich, auch wenn das ganze unter Satire firmiert, halte ich das für ziemlich ausgemachten Quatsch", so Suhrbach.

Auch in Zukunft wird er auf einen Besuch beim Postillon gänzlich verzichten. "Es gibt ja noch andere Satireseiten, zum Beispiel BILD.de oder die grandiose Eine Zeitung."

 

Stattdessen beglückt er auf sämtlichen Partys im Freundeskreis seine Mitmenschen mit seiner Meinung.

"Auf jeder Grillfete kommt spätestens nach dem dritten Bier der Erste um die Ecke, der den Postillon für seine ach so gesellschaftskritische Satire lobt und dass er ja öfter an der Wahrheit sei, als echte Nachrichtenseiten. Wie nervig. Da grätsche ich dann jedesmal rein und erzähle stolz von meiner dauerhaften Abstinenz. Und das schon seit 1845."

 

Seitdem werde er zwar wesentlich seltener eingeladen, aber das stört Suhrbach nicht. 

"So habe ich mehr Zeit, tolle Memes zu basteln, die grafisch belegen, dass ich noch nie einen Postillon-Artikel gelesen habe, schauen Sie mal: Das hier hat bei Facebook schon 13 Likes gesammelt und...auch einen wütenden Smiley!? Wer war das denn?"

Überschwänglich zeigen wir Alexander Suhrbach unsere eigene Internetseite inklusive sämtlicher Social-Media-Kanäle, fest davon überzeugt, den größten Postillleaks-Fan aller Zeiten getroffen zu haben. Doch Alexander Suhrbach winkt ab. "Wozu soll ich denn Postillleaks lesen, wenn ich nicht mal den Postillon konsumiere, das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Ich bringe Sie noch zur Tür, ich will noch ein paar Memes basteln."

 

Was für ein Freak.

SG, Foto oben (M): Shutterstock, Lustlos zuammengezimmertes Meme: Alexander Suhrbach

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