Rezension der PAMS 31/2017

Dass der Postillon mit seinen Artikeln oft für eine Spaltung der Gesellschaft sorgt, war bekannt. Doch dass man in der seit 1845 erscheinenden Zeitung nun den Generationenkonflikt befeuert, treibt uns tiefe Sorgenfalten auf die glatte Stirn. 

 

Wie sonst ist folgender Sachverhalt zu erklären: 

Selbst der Briefträger, der uns die PamS (Presselügen am Sonntag, Anm. d. Red.) in unsere abwehrenden Hände stopfte, konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. "Da fängt der Lindner bei Vorwerk an, vertreibt erfolgreich den Thermomix und der Postillon wärmt den alten Wahlplakate-Gag zum 250. Mal auf? Was für Amateure!"

 

Sehen wir genau so, aber der Artikel "Wir sind bis dahin eh tot": Warum den meisten ARD- und ZDF-Zuschauern die für 2029 geplante Gebührenerhöhung egal ist birgt hingegen sozialpolitische Sprengkraft:

Dass der Postillon hier ganze Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufhetzt, scheint den hiesigen Redakteuren an der Fürth vorbeizugehen. Wie bei Christian Lindner verfehlt man hier leider das Thema, denn statt die eigentlich wichtige Frage zu stellen - nämlich, wer sich den Irrsinn ausgedacht hat, dass die Fernsehanstalten mit dem Gebührenplus in Zukunft verpflichtende Einsparungen auffangen wollen - verzettelt man sich lieber, indem man Alt gegen Jung ausspielt. Peinlich. 

 

Richtig albern wird es dann aber auf Seite 53 beim Artikel Hexen als Priester: Fluch oder Segen? 

Was für ein grober Unfug. Jeder halbwegs gebildete Mensch weiß doch, dass in den Innenräumen des Vatikans Filmaufnahmen verboten sind. Die Hexenpriester sind also echt und das ist nun wirklich kein Thema, worüber man sich lustig machen sollte, wenn man selbst vom DÄMON DER LÜGE UND LESERTÄUSCHUNG besessen ist! 

 

Man kann nur mutmaßen, was den Postillon dazu treibt, eine Sonntagszeitung mit einem derart subversivem Inhalt zu veröffentlichen. 

 

Was wird in der PAMS 32/2017 als nächstes behauptet? Dass paranormale Aktivitäten Bielefeld geografisch ins Saarland gebeamt haben? 

 

Eine Beschwerde beim Presserat wurde eingereicht und die Zieladresse der Postillon-Redaktion wurde der katholischen Kirche mitgeteilt. Eine ausgebildete Hexenpriester-Mannschaft ist unterwegs. 

SG, Foto GEZ-Rentner und dämonenbefreite Frau: Shutterstock

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