Von wegen mit Hilfe eines Löffels lässt sich das Wetter vorhersagen

Dass man beim Faktillon wenig wissenschaftlich fundiert arbeitet, war bekannt. Doch dass die Redaktion des seit 2016 erscheinenden Faktenportals des Postillon nicht mal über einfachste Grundkenntnisse in der Meteorologie verfügt, ist erschreckend.

 

Wie sonst ist das folgende Bild erklärbar:

Da behauptet der Isobarenkartillon ernsthaft, dass man mit einem stinknormalen Suppenlöffel aus der Besteckschublade das Wetter "erstaunlich genau" vorhersagen könnte. Wir bei Postillleaks finden es hingegen erstaunlich, dass man den Fakt mit dem Satz "Fragen Sie uns aber bitte nicht, wie" abschließt.

 

Keine Sorge, liebe Fürther Faktenfaker, diese Frage wird ausbleiben, denn:

 

Es funktioniert natürlich nicht.

 

So zu tun, als sei ein Besteckstück in der Wettervorhersage genau so gut wie Kachelmann & Co., ist schon ziemlich verwegen, aber mit den Fans des Faktillon kann man es offenbar machen.

 

Was wir den Leserinnen und Lesern von Postillleaks hingegen mitgeben können, ist folgendes: Mit Hilfe eines handelsüblichen Löffels ist möglich, erstaunlich genau vorherzusagen, wie das Wetter jetzt gerade IST.

 

Und das funktioniert so:

  • Der Löffel ist weiß = Es hat geschneit (bitte warm anziehen).
  • Der Löffel wirft einen Schatten = die Sonne scheint.
  • Der Löffel ist nicht zu sehen = Es ist ziemlich neblig.
  • Der Löffel ist nass = Es regnet und Sie haben offenbar keinen Schirm dabei.
  • Der Löffel ist unter Wasser = Sie stehen in einer Flut, Sie Ochse.
  • Der Löffel glüht = Der Blitz hat gerade dort eingeschlagen, bitte wählen Sie 112.
  • Der Löffel ist weg = Es scheint sehr windig zu sein.
  • Sie halten den Löffel in der Hand, aber Sie sind weg = Ein Tornado hat Sie erwischt.
  • Der Löffel schmilzt = Entweder ist es sehr heiß oder Sie versuchen, Crack zu kochen. Lassen Sie sich nicht erwischen.

Natürlich lässt sich das aktuelle Wetter auch genauso gut mit jedem anderen Haushaltsgegenstand bestimmen, z.B. mit einer Kettensäge oder einer Python.

Man kann nur mutmaßen, warum der Hochtiefillon hier derart unwissenschaftlich argumentiert.

 

Was will man dort als nächstes behaupten? Dass es mit einer Gabel möglich ist, zwei identische Schneeflocken aufzuspießen? 

 

Eine Beschwerde beim Presserat und beim VDM (Verband Deutscher Meteorologen) wurde eingereicht.

SG, Foto oben: Faktillon 

Kommentare: 0