Von wegen, der Postillon hat sich auch mit der GEMA geeinigt!

Dass der Postillon in seinen Artikeln nur selten das Thema Musik aufgreift , war bekannt. Doch dass das in der seit 1845 erscheinenden Zeitung die ganze Zeit mit der GEMA zu tun hatte, finden wir schon ein bisschen drollig. 

 

Wie sonst ist folgender Artikel zu erklären:

Huch!

 

Sehen Sie auch keinen Artikel, sondern nur so eine blöde Sperrtafel, die Ihnen den Zugriff auf die gewünschte Satire verwehrt?

 

Kein Wunder.

 

Bis heute weigert sich der Postillon für Agenturmeldungen, in denen musikalische Künstler und deren Titel genannt werden, einen angemessenen Betrag an die GEMA zu überweisen. Eigentlich ein Unding, wenn man mal bedenkt, wieviel Umsatz die Fürther Lügenpresse vor allem mittlerweile durch Schleichwerbung einnimmt. Über eine spezielle PostiProx-Software, die von Postillleaks entwickelt wurde, lässt sich der Artikel aber glücklicherweise sichtbar machen.

 

Doch wie so oft muss man konstatieren: Es wäre den ganzen Aufwand nicht wert gewesen...

 

 


Studie enthüllt: 90er-Trash-Musik gesundheitsgefährdender als Schlagerlieder

Dortmund (dpo) - Das wird den Fans von Dr. Alban, Marusha und Co. weh tun: Forscher des Instituts für Musik und Musikwissenschaften an der TU Dortmund haben in einer Studie herausgefunden, dass Lieder aus den 90er Jahren den menschlichen Körper wesentlich stärker belasten als bisher angenommen.

 

Bisher war man davon ausgegangen, das Begleiterscheinungen wie chronischer Tinnitus, Schreikrämpfe und das sogenannte Brain-Exchange-Syndrom (eine Krankheit, bei der die Gehirnhälften so stark belastet werden, dass sie ihre Plätze tauschen) vor allem von Schlagertiteln wie 'Abschied ist ein scharfes Schwert' oder 'Bodo mit dem Bagger' ausgelöst werden. Doch die weitaus höhere Toxizität geht offenbar von Songs wie 'Rhythm is a dancer' oder 'Barbie Girl' aus. 

 

"Wir haben das nur durch Zufall entdeckt", erzählt Prof. Dr. Werthmann, der die Studie leitet. "Einer unserer Probanden erzählte von erhöhtem Speichelfluss und wilden Zuckungen beim Besuch einer 90er-Motto-Party am Wochenende. Da sind wir stutzig geworden und haben die Musik im Kopfhörer einfach mal ausgetauscht."

Bereits nach einer halben Stunde Snap und Technotronic statt Wendler und Fischer mussten die ersten Testpersonen notfallmedizinisch versorgt werden. Ein Proband sei bis heute berufsunfähig. 

 

"Wir haben die Ergebnisse ausgewertet. Der Grund für die hohe Anfälligkeit gegenüber einer Reihe körperlicher und geistiger Ausfallerscheinungen ist das Unterbewusstsein, das die Lieder der 90er Jahre instinktiv in die eigene Sprache übersetzt." 

So sei es kein Wunder, dass einige der Hörer von Nahtoderfahrungen berichteten, während ihr Gehirn Haddaways What is love? transkribierte: Was ist Liebe? Oh, Baby verletz mich nicht. Verletz mich nicht noch mehr.

 

"Bei Schlagertexten bis hin zu Ballermannliedern wissen Sie genau, was auf Sie zukommt", so Werthmann. Aber wenn ihr Inneres plötzlich Ski-bi dibby dib yo da dub dub Yo da dub dub Ski-bi dibby dib yo da dub dub Yo da dub dub von Scatman John wahrnimmt, sind sämtliche Hirnregionen überfordert...sehen Sie mal, wie selbst jetzt Ihr Auge zuckt."

 

Bis weitere Ergebnisse der Studie vorlägen, empfiehlt das Institut das Hören von Titeln wie 'Love Song' von Mark Oh oder 'Wannabe' von den Spice Girls einzustellen. Extreme Musikstücke wie 'Boom Boom Boom' von den Vengaboys sollten bis auf Weiteres sogar nur noch unter ärztlicher Aufsicht konsumiert werden, bis klar ist, welche Langzeitschäden die Werke anrichten können. 

ssi, dan, fed Bild oben: Shutterstock


 

Gut, zählt man mal durch, für wieviele Künstler der Postillon Lizenzgebühren an die GEMA hätte entrichten müssen (wir sind auf 36,58 Euro pro Klick gekommen), haben wir fast so etwas wie ein kleines bisschen Verständnis. Um so bedauerlicher, dass wir nach einem Anruf bei der TU Dortmund wenig überraschend feststellen müssen, dass der Studienleiter Prof. Dr. Werthmann dort gar nicht mehr tätig ist. Er sei von einer Eurodanceparty nie an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt. 

 

Man kann nur mutmaßen, warum man in Fürth solche existenzbedrohenden Artikel überhaupt produziert, wenn man sich mit der GEMA sowieso nie einigt. 

 

Was wird man dort als nächstes behaupten? Dass die GEMA mit satirischen Artikeln eigentlich gar nix zu tun hat? 

 

Eine Sammelbeschwerde an die Musikverlage wurde aufgesetzt, der Presserat wurde informiert und die PostiProx-Software wurde aus Sicherheitsgründen gelöscht. 

SG

 

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