Von wegen, Tatsachen! (3)

Dass man es mit der Wahrheit beim Faktillon noch nie so genau genommen hat, war bekannt. Doch scheinbar ist in der Redaktion des seit 2016 erscheinenden Fakten-Portals die Laktose-Intoleranz ausgebrochen. 

 

Wie sonst sind Bilder wie dieses zu erklären:

Eine der vielen Aussagen, die das gefährliche Halbwissen des Faktillon eindrucksvoll belegen, indem Tatsachen in die Welt getragen werden, die für den Leser nur bedingten Mehrwert haben.

 

Man darf dem Faktillon da aber auch nicht allzu böse sein, schließlich hat man in Fürth im Gegensatz zu Postillleaks.de keine Einsicht in die TTIP-Akten. Kleiner Tipp: Da kommt man mit Satire auch nicht so einfach dran. 

 

In den schwer zugänglichen Dokumenten liest sich oben genannter Fakt nämlich genau andersherum. Kommt TTIP, wird daraus: 

 

"Magerquark darf in Europa höchstens 80 Prozent Wandfarbe enthalten. Schnittlauch nicht mitgerechnet." 

 

Liest sich schon etwas relevanter. Dass der Faktillon diese eklatante Gesundheitsgefahr mit seiner Tatsachenverdrehung für rund 740 Millionen Europäer verschweigt, ist ein unschöner Nebeneffekt. Aber es wird noch gefährlicher: 

In Kombination mit obigem Magerquark-"Fakt" kann es hier sogar zu lebensbedrohlichen Situationen kommen. Denn wer Milchprodukte mit einem derart hohen Wandfarbengehalt verzehrt, der muss zusehen, dass das Zeug aus seinem Körper wieder rauskommt.

 

Mit "gezielt kleinen Mengen Luft aus dem Rektrum" kommt man da nicht weit, denn dann bilden sich nach Ansicht von Prof. Dr. von Hinten, Leiter der Proktologie im Universitätskrankenhaus Hagen, schnell vollständig angemalte Darminnenwände. Diese können in dem Fall nur noch durch den Verzehr von Nagellackreiniger in ihren ursprünglichen Zustand zurückgebracht werden, so von Hinten.

 

Waren wir bisher nur marginal davon überzeugt, dass dem Faktillon an der Gesundheit seiner Leser nicht all zu viel liegt, hatten wir den endgültigen Beweis nur drei Bilder weiter...

Möchte der Faktillon körperlich eingeschränkten Menschen und/oder erfolglosen Piraten hier um drei Ecken den Tipp geben, sich als vermeintlichen Freundschaftsbeweis den Armstumpf über offener Flamme anzukokeln? Ist dem Faktillon darüber hinaus das Wort "Phantomschmerz" ein Begriff?  

 

Uns tat auf jeden Fall nach dem Lesen dieser "Tatsachen" so ziemlich alles weh. 

Man kann nur mutmaßen, was den Faktillon dazu treibt, derartigen Unfug der Weltgeschichte als Realität zu verkaufen.

 

Was wird dort als nächstes behauptet?

 

Dass Nasensekret an der Rohstoffbörse einen höheren Preis erzielt als Mineralöl?  

 

Je eine Beschwerde beim Presserat und bei der WHO wurden eingereicht.

SG 

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