Von wegen, Polizei fährt Atomrakete auf

Dass der Postillon öfter mal verstrahlte Artikel veröffentlicht, war bekannt. Doch dass man in der seit 1845 erscheinenden Zeitung den G20-Gipfel mit seinen Fake-News fast zum eskalieren gebracht hätte, halten wir für staatsgefährdend. 

 

Wie sonst ist folgender Artikel zu erklären? 

Da behauptet der Postillon ernsthaft, dass die Hamburger Polizei bei den Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel zur Deeskalation (!) eine Atomrakete aufgefahren hat.

 

Als Beweis musste mal wieder eine Fotomontage herhalten, die Homer Simpson in seinem Kraftwerk während des Mittagsschlafs besser hinbekommen hätte. 

 

Schauen Sie sich das Bild an und urteilen Sie selbst: 

- Die anwesenden Polizisten haben maximal Röntgenschutzwesten an (leider nicht genau erkennbar), aber sind niemals komplett gegen die von der vermeintlichen Atomrakete ausgehende Strahlung geschützt. 

- Der Laster mit der Trägerrakete überschreitet definitiv die Brückendurchfahrtshöhe der dahinter liegenden Unterführung. Es sei denn natürlich, das Fahrzeug ist im Rückwärtsgang an die Position gefahren worden, was wir stark bezweifeln möchten. 

- Davon ab darf der Laster dort nicht stehenbleiben. Rechts daneben ist eine Bushaltestelle! Für BUSSE! Wo Leute sich eine ANSTECKEN, um auf den Bus zu warten. Hallo?!?

 

Aber mit billigen Fotomontagen zum G20-Gipfel kennt man sich beim Postillon ja aus: 

Keine Reflektion des Schaufenster-Herstellers in der Scheibe. Muss ein Vampir sein...
Keine Reflektion des Schaufenster-Herstellers in der Scheibe. Muss ein Vampir sein...

Im Text selbst wird es nicht besser: 

- Die Behauptung, die Atombombe stamme aus US-Militärbeständen, ist geradezu absurd. Der Standort aller Nuklearwaffen auf deutschem Boden ist streng geheim! 

- Die dem angeblichen Sprecher der Polizei in den Mund gelegten Worte "Daher wollen wir die Atomrakete nur im absoluten Notfall einsetzen, etwa wenn jemand vermummt ist oder mit Steinen und Flaschen wirft" sind einfach lächerlich. Jeder fachkundige militante Demonstrant weiß, dass weit vor einem atomaren Erstschlag der Ordnungshüter als erstes die Temperatur in den Wasserwerfern schrittweise von lauwarm auf kochend heiß erhöht wird. 

Sollte auf jedem verstrahlten Artikel des Postillon als Warnhinweis kleben...
Sollte auf jedem verstrahlten Artikel des Postillon als Warnhinweis kleben...

Hinzu kommt die von uns bereits oft beanstandete Ambivalenz zwischen öffentlicher Wahrnehmung des Postillon als "Satire"-Seite einerseits und - hahaha - seriöser Journaille andererseits. Durch die hohe Verbreitung der Fürther Strahlemänner sah sich sogar die Hamburger Polizei genötigt, die verängstigten Demonstranten über Twitter aufzuklären. Die gingen hinterher auf Nummer sicher und zündeten ausschließlich Twingos und Pflegekräfte-Autos an. Ein ANTIFA-Sprecher: "Hinterher brennt der Audi vom Polizeipräsidenten und die zünden die Bombe doch noch. Da haben wir ja dann auch nix bei gewonnen, wenn halb Hamburg in Schutt und Asche liegt."

 

Man kann nur mutmaßen, was den Postillon dazu veranlaßt, derartige Artikel außerhalb von Castor-Transporten zu veröffentlichen. 

 

Was will man dort als nächstes behaupten? Dass Kim seine Rakete zurück haben will? 

 

Eine Beschwerde beim Presserat wurde eingereicht. 

SG

Kommentare: 4
  • #4

    Ein Leser (Montag, 10 Juli 2017 10:17)

    Der Postillon hat auch die witzigeren Kommentare...

  • #3

    Jogi (Sonntag, 09 Juli 2017 13:08)

    ... nur leider nicht annähernd so witzig wie das Original.

  • #2

    MJ (Sonntag, 09 Juli 2017 11:47)

    Selber Schwachmat! Postillleaks ist selbst eine Satire-Seite über Postillion.

  • #1

    Lucky (Sonntag, 09 Juli 2017 10:29)

    Schwachmaten! Ich mag den postillion und habe herzlich gelacht