Von wegen, Hamster...10 Tiere, die im Katastrophenfall wirklich helfen!

Dass man es mit der Wahrheit (und mit artgerechter Tierhaltung) beim Postillon noch nie so genau genommen hat, war bekannt. Doch scheinbar hat man sich in der seit 1845 erscheinenden Zeitung aus Versehen im Hamsterrad verlaufen. 

 

Wie sonst ist folgender Artikel zu erklären? 

Da behauptet der Postillon ernsthaft, dass die Bundesregierung im Rahmen des Zivilschutzkonzepts im Falle einer nationalen Notsituation zu Hamsterkäufen rät. Heraus kommt ein Artikel, der selbst für Postillon-Verhältnisse an Absurdität schwer zu überbieten ist. Sogar der grenzdebilste Nichtwähler weiß, dass man im Ernstfall selbst mit einem Großaufgebot an Kleinstnagern keine fünf Meter weit kommt.

 

Hier stattdessen 10 Tiere, die einem im Katastrophenfall wirklich weiterhelfen: 

1. Krokodil

Wer schon mal mit einem Sumpfboot durch die Everglades gedüst ist, weiß: Krokodile liegen den ganzen Tag auf der ledernen, faulen Haut herum und warten darauf, dass ihnen was zu Essen vor die Schnute läuft. Im Katastrophenfall im eigenen Haus platziert erfüllen sie gleich mehrere Aufgaben: Eindringlinge werden maximal abgeschreckt (gut, das Reptil sollte sich zumindest einmal kurz bewegen), Bierflaschen oder Konserven werden stylisch am Krokodilzahn geöffnet. Wenn gar nichts passiert und das Tier mit 80 Jahren auf dem Wohnzimmerteppich verendet, kann man sich immer noch eine erinnerungsträchtige Handtasche nähen. 

2. Gorilla

Wem das Krokodil zu langweilig ist, der wende sich den Menschenaffen zu. Diese sorgen für reichlich Abwechslung, wenn sie auf der Brust rumtrommeln, den Küchentisch in zwei Teile brechen oder den rotznäsigen Filius bei einer Partie Schach schlagen. Daher bitte nur Schachbretter aus Schaumstoff verwenden! Auch hier gilt: Marodieren im Katastrophenfall die Banden durch ihr Wohnviertel, einfach den Gorilla die Tür öffnen lassen. Lassen sie das mal den Hamster machen...

3. Ein Glas voller Zika-Mücken

Sollte eine feindliche Armee in Deutschland einrücken, haben wir die Wahl: Entweder alle Frauen in die Panzer und rückwärts einparken lassen oder den feindlichen Soldaten ein Glas Zika-Mücken vorhalten. So hätte man zumindest das Herumscharwenzeln der Soldaten um die hiesige weibliche Bevölkerung ausgemerzt, wer will schon Soldatenkinder mit Schrumpfköpfen... 

4. Würfelqualle

Sie kennen das, ein Asteroid klatscht auf die Erde und die Wahrscheinlichkeit, dass er auf Wassermasse trifft, ist recht hoch. In den gigantischen Flutwellen treibt sich allerdings jede Menge Getier sowie andere ums Überleben kämpfende Menschen herum, so dass eine Würfelqualle - immerhin das zweitgiftigste Tier weltweit - einen prima Begleiter darstellt. Bitte nicht die Nesseln berühren oder Einmalhandschuhe anziehen!

5. Pandabär

Ist ein Pandabär schon im Nicht-Katastrophenfall eine knuffige Abwechslung im Alltag, wird er zu DER Überlebenswaffe schlechthin, wenn Ihr Haus gestürmt wird. Der Pandabär verzückt die Eindringlinge mit seinem niedlichen Aussehen, kaut an einem alten Stiefel oder stupst einen Ball an. Während die Eindringlinge abgelenkt sind, verschwinden Sie einfach durch die Hintertür. 

6. Godzilla

Nachteil: Das Platzproblem. Vorteil: Wenn die eigene Stadt angegriffen wird, die man zufällig eh nicht mag, weil man als Dortmunder beruflich nach Gelsenkirchen ziehen musste (oder umgekehrt), kann das monströse Fabelwesen diese einfach gleich mit zerstören. Man muss Godzilla nur auf japanisch erklären, dass das eigene Haus verschont bleiben soll. 

7. Gottesanbeterin (Weibchen) 

Eine Gottesanbeterin ist eigentlich völlig nutzlos, egal welche Katastrophe eintritt. Es sei denn, eine Armee männlicher Gottesanbeterinnen greift Ihr Zuhause an, dann lassen Sie die weibliche Gottesanbeterin von der Kette. Wir hoffen, Sie haben in Biologie aufgepasst, denn jetzt wird es richtig hässlich... 

8. Alligator

Einen Alligator kaufen Sie, wenn alle Krokodile ausverkauft sind. Dann: siehe Punkt 1. 

9. eine fleischfressende Pflanze

Streng genommen kein Tier, aber was soll's. Wenn Ihr Haus von einer Armada Spinnen belagert wird, wer frisst das Zeug dann weg? Genau, die guten, alten Karnivoren, die sonst immer nur strunzdumm auf der Fensterbank sitzen und still rausgucken. 

10. Ein Eisbär oder ein Pinguin

Ist doch klar, bricht bei Ihnen im Vorgarten ein Vulkan aus, zeigt Ihnen der Eisbär den direkten Weg zum Nordpol. Falls sie einen Garten mit Nordausrichtung haben und somit am Vulkan nicht vorbeikommen, wählen Sie den Pinguin. Hauptsache, sie gelangen in kältere Gefilde. 

 

Man kann nur mutmaßen, was den Postillon dazu treibt, einen derartigen Unfug in die Welt hinauszuposaunen. 

 

Welches Wortspiel wird man in der nächsten Woche verhunzen? Dass an Burn-out erkrankte Krematorium-Inhaber ihr Geschäft aufgeben, weil sie sich ausgebrannt fühlen? 

 

Eine Beschwerde beim Presserat und beim Verband der zoologischen Gärten (Abt. Kleinstnager) wurde eingereicht. 

SG, Foto Godzilla: Lewzstock Shutterstock

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